Salz wird grün: Kali-Abraumhalde wird Wohn- und Freizeitgebiet
Weitgehend unbekannt ist die Bergbautradition in der Hannover Region: Jahrzehntelang wurde etwa im Süden der niedersächsischen Landeshauptstadt Kali abgebaut. Die Kali-Abraumhalde im Ronnenberger Ortsteil Empelde ist dafür ein weithin sichtbarer Zeitzeuge - und Standort für die wegweisende ökologische Umgestaltung einer Industriebrache. Unter dem Motto "Salz wird grün" wird dort seit Mitte der 80er Jahre erfolgreich die Renaturierung der Halde mit dem Ziel betrieben, ein weiteres Auswaschen der Salzbestände und damit eine erhebliche Belastung der umliegenden Flüsse zu verhindern. Das Projekt ist am Südhang der Halde nahezu abgeschlossen: 8 bis 30 Meter hohe Bauschutt- und Erdschichten aus dem Betrieb der vor Ort ansässigen Bau- und Erdschuttdeponie ummanteln den Kalihang, auf dem Streuobstbäume, Buchen und sogar ein kleiner Weinberg stehen.
Die Renaturierung ist ökologische Voraussetzung für die mit innovativen Energiekonzepten für intelligentes Solarenergie-management ausgestatteten Wohn- und Gewerbeprojekte am Fuße des begrünten Kalibergs. Dort plant die Nickelodeon Immobilien Verwaltungs GmbH 38 Reihenhäuser. Im Sommer 1998 erfolgte der erste Spatenstich für die Siedlung mit Modellcharakter, bei der die regenerative Energiequelle Sonne den Hauptlieferanten für Heizung und Brauchwassererwärmung darstellt. Durch den Einsatz der neuesten Entwicklungen wird hier die wirtschaftliche Nutzung der Sonnenenergie zur bezahlbaren Realität.
Das Wohnen am "Berg" gewinnt durch zahlreiche Freizeit- und Kulturaktivitäten auf der Halde an zusätzlicher Attraktivität. Neben einem Naturlehrpfad ziehen interessante Freizeit- und Kultur-veranstaltungen eine ständig wachsende Besucherschar in luftige Höhe. Freilichttheateraufführungen oder Kunstevents wie das Ausstellungsprojekt "claims", bei dem sich Künstler auf acht mal acht Meter großen Parzellen mit dem Spannungsfeld Kunst und Natur auseinandersetzen, machen die Kalihalde schon heute zum Ausflugsmagneten. Weitere Theaterinszenierungen, Feste und eine alternative Bewegungsolympiade sind für die kommenden Monate geplant. Zur Weltausstellung im Jahr 2000 lädt die Kalihalde dann als markanter Lebensbereich und Aussichtspunkt "unter guten Klimabedingungen" zum Informieren und Erholen ein.
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